Wie du aus einem ganz normalen Fahrrad dein erstes Triathlonrad machst

Wie du aus einem ganz normalen Fahrrad dein erstes Triathlonrad machst

Du bist bei einen Triathlon angemeldet, hast aber kein Rennrad?
Du möchtest das Gefühl eines Triathlons erleben, aber nur dein bisheriges normales Alltagsrad in der Garage / im Keller stehen?

Die gute Nachricht ist – das macht gar nichts! 🙂

Wenn du zum ersten Mal an einem Triathlon teilnehmen willst musst du nicht gleich Euros im vierstelligen Bereich in die Hand nehmen und dir ein Rennrad oder eine von den tollen, aber leider sauteuren Zeitfahrmaschinen besorgen. Um zu sehen ob die Kombination der drei Sportarten das richtige für dich ist reicht es auch sich erst einmal einen kurzen, kleinen Bewerb am besten in deiner Nähe herauszusuchen (Funtriathlon, Sprinttriathlon, Volkstriathlon oder ähnliches mit Distanzen bis zu 750m Schwimmen, 25km Radfahren und 5km Laufen) und diesen mit deinem bisherigen Rad zu bestreiten.

Denn das schöne am Triathlon ist dass man nahezu mit jedem Rad antreten darf! (Ausgenommen Liegeräder wie ich selbst erfahren musste, aber das ist eine andere Geschichte)

Dafür kann man sich entweder ein Rennrad von einem Freund oder Verwandten ausborgen oder macht mit ein paar Handgriffen sein eigenes Rad triathlontauglich und muss dabei nur wenn man sehr ehrgeizig ist eine handvoll Euro investieren.

Hier ist zum Beispiel mein altes Rad mit dem ich meine eigene Triathlontauglichkeit vor einigen Jahren getestet habe – ein ganz normales Trekkingbike, das mich schon auf verschiedenen Radtouren begleitet hat und im Laufe der Jahre auch immer mehr in Richtung Familientauglichkeit weiterentwickelt wurde wie man durch das per Tandemstange angehängte Kinderrad, die Kindersitzhalterung bzw. die Anhängerkupplung für den Kinderanhänger sehen kann.

Hierbei habe ich alles grün markiert wo ich für den ersten Triathlon Veränderungen vorgenommen hatte. Dafür brauchst du im großen und ganzen kein Fahrradmechaniker sein sondern schaffst es im Regelfall auch mit 2 nahezu linken Händen. Falls es doch zu schwer sein sollte gibt es sicher jemandem im Bekanntenkreis der dir dabei helfen kann. Grundsätzlich schadet es sowieso nie wenn man ein paar Dinge am Rad selbst machen kann. Vielleicht kann dir dein Bekannter auch zeigen wie du einen Reifen wechseln oder einen Schlauch flicken kannst. Das kann in einem Wettkampf schließlich auch immer vorkommen.

Von 17kg auf 13kg – in nur wenigen Handgriffen!

Folgende Teile kann man guten Gewissens mit nur wenig Aufwand entfernen:

  • Hupe
  • Lichtanlage
  • Schutz- oder Steckbleche
  • Gepäckträger
  • Ständer
  • Schloß samt Halterung
  • Halterung für Tandemstange fürs Kinderrad
  • Kindersitzhalterung
  • Anhängerkupplung
  • Korb oder andere Taschen

Zumindest eine Trinkflaschenhalterung würde ich jedoch oben lassen oder wenn nicht vorhanden hinauf montieren. Mehr ist bei einem kurzen Wettkampf über maximal 25km definitiv nicht nötig.

Bisschen aufwendiger, aber grundsätzlich nicht unbedingt notwendig war in meinem eigenen Fall der Austausch der Vorderradfelge, da hier ein Nabendynamo verbaut war. Da ich noch das frühere Laufrad ohne Dynamo hatte habe ich es einfach wieder rückgetauscht und somit das ganze Vorderrad leichter gemacht. Wenn man aber kein alternatives Laufrad hat lässt man den Dynamo einfach so wie er ist drinnen, da stört er nicht. Die Lichtanlage drum herum kann man dafür relativ leicht entfernen.

Auch abseits vom Gewicht kann man etwas verbessern

Das waren bisher alles Maßnahmen um das Gewicht zu reduzieren – bei mir waren das in Summe ca. 4kg mit denen ich mein Rad von 17kg auf 13kg leichter gemacht habe! Das ist natürlich noch kein Vergleich mit einem guten Rennrad, das vielleicht nur 7-8kg wiegt, aber doch schon mal ein Anfang, den du auch spüren wirst!

Bisschen aufwendiger und mit etwas Geld verbunden ist der Austausch der Rad-Mäntel. Statt den vorhandenen profilierten Reifen kannst du bei dem Sporthändler deines Vertrauens ein paar schmälere Slicks kaufen und aufziehen (vorher unbedingt prüfen ob die Felge auch für die Reifen tauglich ist! Ganz schmale Slicks von Rennrädern (22-28mm Breite) passen normalerweise nicht auf Felgen von Trekking- oder Mountainbikes – aber ab 35mm Breite könnte es klappen. Bei Unsicherheiten wende dich an deinen Händler, der kann dir sicher helfen). Da ein Triathlon in der Regel auf Asphalt stattfindet ist das eine durchaus sinnvolle Maßnahme um den Rollwiederstand zu reduzieren und somit wiederum schneller zu fahren.
Nur bei angesagtem Regenwetter könnte man überlegen die vorhandene Reifen oben zu lassen. Dann sollten sie aber zumindest einen durchgehenden Streifen in der Mitte haben. Klassische, profilierte Mountainbike-Reifen würde ich aber jedenfalls durch andere Reifen ersetzen, da man hier einiges an Kraft sparen kann.

Ebenso eine Möglichkeit ist es den Lenker tiefer zu stellen und somit deine Aeordynamik zu verbessern. Das funktioniert allerdings nicht bei allen Rädern bzw. ist der Vorbau nicht bei allen Rädern verstellbar. Du musst aber darauf achten, dass trotzdem noch eine für dich selbst komfortable Position dabei herauskommen sollte. Es nutzt nichts wenn du ganz gebeugt und windschnittig unterwegs sein kannst, nach 5 Minuten aber der Rücken und Nacken schon so schmerzen dass du am liebsten vom Rad steigen würdest.
Deshalb sollte dieser Schritt auch nicht erst unmittelbar vor dem Rennen stattfinden sondern schon ein paar Wochen davor durchgeführt werden damit du dich gut daran gewöhnen kannst. Möglich ist auch den Vorbau schrittweise zu verstellen statt einer großen Veränderung und vor der nächsten Veränderung ein paar mal zu fahren. Dann kann sich dein Körper besser darauf einstellen.

 

So ausgerüstet kannst du deine gedachte Durchschnittsgeschwindigkeit garantiert gleich um ein paar km/h steigern (bei mir waren es für mich vorher für unmöglich gehaltene 30km/h Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem umgebauten Rad von oben) und gibt obendrein noch ein besseres Gefühl am Rad wenn alles plötzlich leichter und schneller geht. Dass vielleicht später noch ein anderes Rad am Einkaufszettel stehen wird ist ein anderes Thema. Wichtiger ist das Gefühl ob beim Triathlon der Funke auf dich übergesprungen ist. Im Gedächtnis bleibt der Zieleinlauf deines allerersten Triathlons sowieso, egal auf welchem Rad du dabei gesessen bist. 🙂
Und wenn du merkst dass Triathlon doch nicht das wahre für dich ist hast du nicht viele Euro verschleudert. Denn auch wenn man gute Räder gut gebracht wieder verkaufen kann wirst du doch nicht den selben Betrag erhalten um den du das Rad gekauft hast.

 

Hast du noch Fragen wie du dein Rad verschlanken oder schneller machen kannst? Was für ein Rad hast du bei deinem ersten Triathlon verwendet? Schreib es mir doch unten in den Kommentaren!


Kategorien: Anfängertipps | Triathlon

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