Der Blick zurück – die Saisonnachbetrachtung

Der Blick zurück – die Saisonnachbetrachtung

Auch wenn du noch in den finalen Vorbereitungen und im Training für vielleicht einen letzten großen Herbstwettkampf bist, kann sich dein Blick auch hie und da schon auf das nächste Jahr richten.

Letztens habe ich ja bereits darüber geschrieben wie du deinem Körper in der Off-Season mal etwas Ruhe und Erholung gönnen kannst und solltest. Wenn du dann nach 1-2 Wochen etwas Abstand gewonnen hast wäre es auch so als motivierender Start für das nächste Trainings- und Wettkampfjahr günstig das abgelaufene Jahr noch einmal nachzubetrachten.

Dein(e) Höhepunkt(e)

Es  geht dabei um den Sport! 😉 Zähle ohne langem Nachdenken spontan auf was für dich heuer die sportlichen Höhepunkte waren, das kann für jede/n ganz unterschiedlich sein:

  • zum ersten Mal eine gewisse Distanz geschafft
  • dieser eine bestimmte Trainingslauf wo du den atemberaubenden Sonnenauf- oder -untergang gesehen hast
  • die Teilnahme bei dem einen ganz speziellen Wettbewerb
  • eine neue persönliche Bestleistung (PB) über eine gewisse Strecke
  • das gemeinsame Training mit einem für dich speziellen Menschen
  • nach einer Verletzung wieder schmerzfrei Sport machen zu können
  • Training in dem einen tollen Fitnessstudio
  • die ganze Saison verletzungsfrei geblieben
  • endlich unter die eine bestimmte Gewichtsgrenze gekommen
  • beim Schwimmen im See/Meer die Begegnung mit einem besonderen Tier

Deiner Fantasie und deinem Gefühl sind keine Grenzen gesetzt. Das erste das dir in den Sinn kommt ist es, sonst hättes du es vermutlich nicht gleich parat gehabt.

Somit hast du auch gleich einmal eine Tendenz wo es für dich im nächsten Jahr hingehen könnte und worauf du deinen Fokus richten könntest. Das muß nicht immer ein Wettkampf sein, sondern dadurch kannst du auch draufkommen worauf es dir beim Sport wirklich ankommt: Naturerlebnisse, persönliche Bestleistungen, Grenzen zu überwinden, gemeinschaftliche Erlebnisse oder etwas ganz anderes.

Zusätzlich rate ich dir die Gedanken an diese schönen Erlebnisse festzuhalten und in dir in einem Gedanken-Schatzkästchen abzuspeichern um auch in schlechten Situationen in Zukunft damit gegenzusteuern indem du dich erinnerst. (sei es in einem Wettkampf wo es dir gerade schlecht geht oder auch in Alltags-Situationen)

Goodies

bei Wettkämpfen sammelt sich so
einiges an: Startnummern, Medaillen,
Badehauben, Finishershirts…

Sieh dir auch noch deine gesammelten Mitbringsel von Wettkämpfen wie Startnummern, Badehauben, Shirts, Medaillen, Pokale oder sonstiges nochmal durch oder mache gegebenfalls eine Collage daraus bevor du sie dann entweder wieder an den Platz im Wohnzimmer wo sie jeder sehen muss zurückbringst oder auch nur verräumst bzw. abfotografierst bevor du sie entsorgst (kleiner Tipp für Minimalismus im Haushalt 😉 ) oder auf deine persönliche Art irgendwo dazwischen verwahrst. Vielleicht helfen diese Dinge dir ebenso dich an das abgelaufene Jahr wieder zu erinnern.

… und der/die Tiefpunkt(e)

Ebenso überlege dir was dir überhaupt keinen Spaß gemacht hat – weder davor, mittendrin noch danach:

  • eine Trainingseinheit, die nur anstrengend und fordernd war und kein Gefühl da ist, dass sie auch etwas gebracht hat oder der Stolz darauf sie durchgezogen zu haben
  • Wettkampf bei dem ganz viel schiefgegangen ist
  • schlecht organisierter Wettkampf
  • unguter Trainingspartner
  • Fitnessstudio mit dem du nicht zurecht kommst aufgrund schlechter Musik, anderer Trainierenden, hohen Kosten…
  • beim Schwimmen im See/Meer die Begegnung mit einem besonderen Tier

Genau wie zuvor sollten es die Dinge sein die dir als erstes in den Sinn kommen.

Versuche nun diese schlechten Dinge aufzusplitten: Dinge für die du nichts dafür konntest kannst du einfach für die Zukunft streichen und weglassen: zB den einen schlechten Wettkampfort weil zu teuer, schlecht organisiert usw., das miese Fitnessstudio, die eine bestimmte Laufstrecke…

Streiche diese für die Zukunft – es bringt dir nichts, wenn du nicht irgendeinen Nutzen daraus ziehen kannst, weder geistig noch körperlich. Wenn du im Vorfeld von solchen Dingen, mittendrin und auch danach weder Freude, Stolz noch eine andere positive Verknüpfung empfindest ist es besser du lässt sie weg und suchst etwas anderes.

Anders verhält es sich bei Tiefpunkten bei denen du selbst etwas anderes hättest machen können. Wenn in einem Wettkampf es dir schlecht gegangen ist überlege was der Grund dafür war: schlecht vorbereitet, falsch oder zu wenig/zu viel trainiert, falsch ernährt, zu schnell angegangen, zu wenig regeneriert… etc.

Mache dir eine Liste von Fehlern die du dabei gemacht hast. Ich weiß das kann hart sein wenn man sich wieder erinnert oder erinnern muß was man eigentlich nicht tun möchte. Wenn du die Liste beisammen hast versuche für jeden Punkt eine positive Ableitung oder besser noch – einen Auftrag für dich – zu machen.

Zum Beispiel wenn du im Wettkampf am Ende nur noch am letzten Zahnfleisch gekrochen bist kann das einerseits damit zusammenhängen, dass du dir vielleicht zuviel zugemutet hast und zu wenig trainiert hast oder aber auch nur dass du dich im Wettkampf nicht richtig ernährt hast und vielleicht zu wenig Kohlenhydrate zugeführt hast oder nicht in der richtigen Mischung oder zum falschen Zeitpunkt. Der Auftrag könnte dann sein: „Teste verschiedene Ernährungen im Training um für Wettkampf XY gerüstet zu sein!“

Gerade solche Fehler helfen dir zu lernen um es in Zukunft besser zu machen. Denn Fehler machen kann und tut jeder. Doch:

Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. (Konfuzius)

Analyse des Trainings

Zusätzlich sieh dir einmal deine Trainingsaufzeichnungen bzw. dein Trainingstagebuch an (ich hoffe du hast eines).

Ich finde es spannend mir anzusehen wo ich mich leistungstechnisch weiter entwickelt habe oder in welchem Bereich nichts weitergegangen ist oder vielleicht sogar ein Rückschritt stattgefunden hat.

Analysiere dabei für dich je nach deiner Sportart oder wie beim Triathlon deinen Einzelsportarten und teile die Analyse dabei in die Bereiche Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit auf. Es kann durchaus sein, dass du beim Laufen zwar ausdauernder geworden bist, aber die Schnelligkeit abgenommen hat. Das kann durchaus gewollt sein, zB wenn du dich auf längere Distanzen konzentrierst musst du einfach die nötige Ausdauer aufbauen und hattest momentan vielleicht nicht mehr die Zeit an deiner Grund-Schnelligkeit im entsprechenden Ausmaß zu arbeiten. Das Verhältnis kannst du nun wieder anpassen.

Wo hast du deiner Meinung nach die größten „Reserven“ bzw. das größte Potenzial oder in welchem Bereich bist du bereits sehr gut? Suche dir deine Schwachpunkte um im Winter sowie im nächsten Jahr gezielt daran zu arbeiten und diese Schwächen in mögliche Stärken zu verwandeln. Das kann zum Beispiel sein, dass du im Flachen gut mit deinen KonkurrentInnen mithalten kannst, wenn es aber bergauf geht lassen sie dich stehen. Wenn das der Fall ist kannst du dich durch vermehrtes Bergtraining verbessern. Wenn du allerdings sowohl im Training als auch Wettkampf nur auf ganz flachen Strecken unterwegs bist ist diese Kraftausdauer-Komponente weniger wichtig (außer um gegen den Wind anzukämpfen).

Betrachte auch noch deine zusätzlichen Aktivitäten (sofern du welche gemacht hast):

  • Hast du Kraft- und/oder Stabilitätstraining gemacht? Yoga, Pilates oder ähnliches?
  • Sonstiges Beweglichkeitstraining?
  • Mit der Blackroll ausgerollt oder bist zur Massage gegangen?
  • mentales Training? (autogenes Training, Visualisierungen,…)

Halte dabei ebenso fest ob es dir was gebracht hat oder nicht. Wenn nicht, dann lass es sein. (Oder wenn du jetzt gerade durch das Lesen der letzten Zeilen Anregungen gefunden hast, probier es mal aus. 😉 )

 

 

Hast du schon deinen Jahresrückblick gemacht oder bist du noch oder bereits wieder in der Vorbereitung auf ein Event? Oder hast du eine andere Art auf das vergangene Jahr zurück zu schauen? Oder wenn ich dir noch etwas genauer dabei helfen soll lass es mich doch in Kommentaren wissen! Vergiss nicht: Train. Relax. Smile. – die beiden letzten Dinge sind durchaus wichtig! 😉

 


Kategorien: Anfängertipps

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