Beim letzten Mal ging es im Blog rund um dein Training für die Wechselzone, dieses Mal geht es darum was du alles machen darfst und musst wenn es um den Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren oder vom Radfahren zum Laufen geht und dir Ärger, Stress, Hektik, Zeitstrafen und Disqualifikationen ersparen kannst.
Beginnen wir mit der Einrichtung deines Wechselplatzes in der Wechselzone. Hier gibt es je nach Veranstaltung verschiedene Möglichkeiten wie das aussehen kann.
Bei vielen Wettkämpfen – vor allem kleineren Veranstaltungen – ist es so dass alle deine Sachen an einem bestimmten Platz (nach Startnummer zugeteilt oder frei auswählbar) sind. Sowohl dein Rad inklusive Zubehör als auch deine Laufsachen und dein Wechselgewand für nach dem Wettkampf (sofern du keine Begleitung beim Wettkampf mit hast der du das gegeben hast). Du musst dabei nur aufpassen, dass es nicht exzessiv viel ist, denn im Regelfall ist gerade einmal Platz unter oder vor deinem Rad – mehr als ein Rucksack oder eine kleine Klappbox geht sich dabei nicht aus.
Eine andere Variante wie sie auch meistens bei großen Rennen wie Ironman oder Challenge angewendet wird ist über das Beutelsystem. Dh beim Radplatz ist nur das nötigste (Schuhe und ev. Helm) – alles andere ist in diversen meist farblich getrennten Beuteln die an einem Ständer nach Startnummern sortiert hängen. Am Start gibst du in diesem Fall dein normales Startgewand in den Zielbeutel und wechselt in deine Wettkampfbekleidung. Nach dem Schwimmen nimmst du deinen Radbeutel vom Ständer und ziehst dich im Wechselzelt für das Radfahren um. Deine Schwimmsachen steckst du in den Radbeutel und diesen gibst du dann entweder einem oder einer BetreuerIn oder hängst ihn selbst wieder an eine gekennzeichnete Stelle, das kann je nach Veranstaltung unterschiedlich sein.
Nach dem Radfahren erfolgt wieder dasselbe Spiel: die Radsachen kommen in den Laufbeutel und die Laufsachen ziehst du an. Wenn du dann ins Ziel kommst erhältst du dort deine Beutel mit deiner Straßenkleidung sowie die beiden anderen Beutel von den Wechseln. Die Wechselbeutel bekommst du eventuell auch erst beim Bike-Check-Out, das kann unterschiedlich sein.
Diese Beutelmethode wird im Normalfall auch immer dann angewandt, wenn es 2 unterschiedliche, von einander getrennte Wechselzonen für T1 und T2 wie beispielsweise beim Trans Vorarlberg oder der Challenge Roth gibt.
Bei kleinen Triathlons wird im Normalfall direkt vor dem Rennen in einem gewissen Zeitfenster eingecheckt, dh da darfst du (und nur du allein! Keine Begleiter!) in die Wechselzone mit deinem Equipment hinein und alles bereitmachen. Beachte auch dass du nach dieser Zeit nicht mehr hinein darfst. Dh wenn du die Wechselzone verlässt solltest du alles fürs Schwimmen bei dir haben.
Bei großen Veranstaltungen wie Ironman oder Challenge findet das Einchecken schon oft am Tag vorher statt. Du darfst am Renntag zwar nochmal (kurz) hinein um nochmal alles zu prüfen, aber das Rad steht dann jedenfalls schon über Nacht in der Wechselzone (die natürlich vom Veranstalter bewacht wird). Für solche Fälle solltest du die Witterung beachten. Bei Regenwetter ist es gut eine dünne Abdeckung über dem Rad zu haben, damit nicht schon alles vor dem Start komplett nass ist. Wenn die Sonne auf die Wechselzone draufknallt wäre es gut deine Reifen nicht bis zum Maximum aufgepumpt zu haben, da diese sonst durch die Sonneneinstrahlung platzen(!) können. Und das wäre am nächsten Morgen vor dem Rennen ein Stressfaktor den du dir ersparen könntest. Um den richtigen Reifendruck morgens wieder herzustellen nimm eine Pumpe mit in die Wechselzone und pumpe die Reifen so auf wie du möchtest. Die Pumpe kannst du dann beim Verlassen der Wechselzone ja deiner Begleitung geben.
Bei beiden Wechselzonen-Varianten (ob alles am Platz oder Beutelsystem) solltest dir jedenfalls immer genau die Veranstalterwebsite ansehen, da wird es dann klar wo die Wechselzonen sind und wie es funktioniert. Außerdem hilft es dir auch dich zu orientieren wie du zum Wettkampf hinkommst (Öffis oder PkW), wo du parken kannst, wo gute Plätze für deine Begleiter und Fans sind und wie die Wege innerhalb der Wechselzonen sind.
Die letzteren solltest du dir vor dem Wettkampf beim Einrichten deines Wechselplatzes unbedingt ansehen wenn du die Gelegenheit dazu hast – meistens beim Bike-Check-In. Sieh dir genau an und gehe am besten die Wege in Ruhe ab wo du beim Schwimmen hineinkommst und mit dem Rad wieder hinausgehst bzw. wo du mit dem Rad hineinkommst und in den Laufschuhen wieder hinausläufst. Suche dir dabei Orientierungspunkte wie Bäume, Markierungslinien oder zähle in die wievielte Reihe du einbiegen musst um zu deinem Wechselplatz zu gelangen. Das spart dir im Wettkampf Zeit und verursacht keine unnötige Hektik weil du den Weg nicht findest. 😉
Beachte dabei auch mögliche Absperrbänder – die Veranstalter versuchen normalerweise dass jede/r AthletIn die selbe Distanz in der Wechselzone laufen muss, sonst wäre es ja unfair. Dadurch kann es aber sein, dass ein bestimmter Weg gelaufen werden muß bevor oder nachdem du bei deinem Wechselplatz bist. Im Zweifelsfall frage eine/n der HelferInnen.
Ich wäre bei meinem ersten Triathlon deswegen schon beinahe disqualifiziert worden weil ich auf dem direkten Weg zu meinem Rad wollte und dachte ein Absperrband wäre zum Entfernen vergessen worden… 😉
Hast du noch weitere Fragen zur Wechselzone? Oder hast du noch einen Tipp von deinen eigenen Erfahrungen den du unbedingt weitergeben möchtest? Schreibe es doch in einen Kommentar. 🙂
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